Kaum jemand hat die deutsche Fernsehwelt so geprägt wie Schauspieler und Regisseur Michael Gwisdek. Wie seine PR-Agentur mitteilte, starb der 78-Jährige am gestrigen Dienstag nach kurzer aber schwerer Krankheit im Kreise seiner Liebsten und in seiner Heimat, nahe Berlins.
Gwisdek war ein Charakterkopf, dem die Leute im Fernsehen gerne zuschauten. Schon zu DDR-Zeiten war er ein echter Star – zuerst am Theater und später auch im Kino.
Die Kinofilme „Good Bye, Lenin!“, „Boxhagener Platz“, „Nachtgestalten“ und „Oh Boy“ machten ihn zum Publikumsliebling. Doch auch im Fernsehen war er oft zu sehen: ob im „Tatort“, bei „Bella Block“ oder in „Donna Leon“.
Gwisdek sagte einmal: „Komödie ist das Schwerste.“ Aber ein Lieblingsgenre hatte der Künstler nicht. Er fühlte sich überall zuhause.
Gwisdek war lange Zeit mit Schauspielerin Corinna Harfouch liiert. Der erste gemeinsame Sohn Robert wurde ebenfalls Schauspieler. Ihr zweiter gemeinsamer Sohn, Johannes, bevorzugte eine Karriere als Komponist.
Nach dem Scheitern der Beziehung heiratete Gwisdek die Schriftstellerin Gabriela Gwisdek. Mit ihr lebte er gemeinsam auf dem Land, vor den Toren Berlins. In seiner Freizeit züchtete Gwisdek Kois und liebte es zu rauchen – auch wenn er genau wusste, wie ungesund dies war. Abbringen konnte ihn davon niemand.
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Um den deutschen Star trauert die hiesige Promilandschaft. Allen voran Comedian Mario Barth. Er meldete sich heute zum Tod Gwisdeks zu Wort. Im Film „Männersache“ hatte der 78-Jährige den Vaters des Comedians gespielt. Auf Instagram schrieb Barth: „Mein lieber Freund Michael Gwisdek ist gegangen. Unzählige Tage und Nächte hatten wir unbeschreiblichen Spaß. Er war ein großartiger Mensch und bleibt immer in meinen Gedanken. Erst wenn wir aufhören über dich zu reden und wir nicht mehr daran denken wie viel Zeit wir miteinander hatten, bist du endgültig gegangen. Doch das wird, solange ich lebe, nicht geschehen.“