Kaum zu glauben: Seit ihrem 16. Lebensjahr kämpft Fußball-Gattin Cathy Hummels (32) mit heftigen Depressionen. In einem Interview bei „stern TV“ gewährte sie nun Einblicke in ihr Seelenleben und sprach über das Leben mit dieser Erkrankung.
„Ich war immer traurig. Hab geweint. Meine Freunde haben immer gefragt: Was stimmt nicht mit dir?“ So begann Cathy das Gespräch über die Depressionen. „Es stimmte ja auch. Ich wurde immer dünner. Ich sah aus wie ein Geist“, beschreibt sie das Bild ihres 16-jährigen Ichs.
Obwohl sie allen Grund dazu hatte, ein glückliches unbeschwertes Leben zu führen, konnte sich das nie so richtig einstellen. „Ich hab mich nicht gemocht, ich kannte mich nicht, ich wusste nicht, wer ich bin.“ Ihre massive, tiefe Traurigkeit versuchte sie deswegen mit Zwängen zu kompensieren. Sie isst wenig, stürzt sich in Sport. Am Ende wiegt sie nur noch 48 Kilogramm. „Wenn mir jemand gesagt hätte: ‘Du hast eine Depression. Man kann dagegen etwas tun. Du kannst eine Gesprächstherapie machen. Du kannst dir den Kummer von der Seele sprechen.’ Dann hätte ich mir in meinem Leben so viele traurige Jahre erspart“, erklärt sie.
Neben die Depressionen gesellten sich ab Cathy 21. Lebensjahr dann auch noch unschöne Panikattacken, die sie zusätzlich einschränkten.
Einer ihrer wichtigsten Vertrauenspersonen war und ist für Cathy ihr viereinhalb Jahre älterer Bruder Sebastian Fischer. Ihm erzählte sie damals auch als aller erstes von ihren Gefühlen. „Sie hat gemerkt, dass etwas nicht in Ordnung ist“, erinnert sich Fischer, der heute als Psychologe arbeitet und seine Schwester bei „stern TV“ begleitet.
„Jeder leidet anders. Man muss den Mund aufmachen. Man muss sich Hilfe suchen“, appelliert Cathy. „Es gibt einen Weg daraus und mit einer Therapie und den Möglichkeiten, die wir heutzutage haben, bin ich mir sicher, dass es auf jeden Fall jeder schafft, dass es einem besser geht“, betont die Frau von Mats Hummels.